Herein!

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Es gibt so Tage, da läuft alles unrund. Da sieht das Haus wie Sau aus, man selbst fühlt sich angeschlagen, unausgeglichen und motivationslos. Wäsche, Spielzeug, Hundesabber zieren das Wohnzimmer und nur mit Mühe bekommt man es hin dieses Szenario zu ignorieren. Und dann klingelt es! Jemand steht vor deiner Tür und du hoffst, dass es die Postfrau oder der Amazon-Logistics-Mensch ist. Schon auf dem Weg zur Tür werden all deine Hoffnungen zerschmettert. Ein Blick durch die semitransparenten Gardinen verrät dir, dass deine Mutter, unangekündigt, vor deiner mit Schlieren bedeckten Tür steht. Zähneknirschend öffnest du Tür und nimmst sie lächelnd in Empfang, schließlich warst du es selbst, die ihr kürzlich noch erzählte, dass sie nie stören würde und immer willkommen sei. Und eigentlich ist das auch so. Meistens. Ähnlich ergeht es uns gerade recht häufig, wenn wir uns vor Kind 1, fast 10 Jahre alt, hinter der elterlichen Tür zur Residenz Familie verstecken wollen. Vor allem dann, wenn es Sturm klingelt, wenn der „Ich hasse euch – SOUND unsere Ohren und unsere Gemüter verletzt, zumindest für einen Moment. Die Pubertät hat unser Haus betreten. Ungefragt, aber nicht ungebeten. Sie gehört zur Familie, gerade. Ihre Übellaunigkeit ertragen wir, ihre Gefühlsausbrüche, die fettigen Haare und ihre Langweile auch. Schließlich ist sie unser Gast. Und ebenso wie meine Mutter wird sie uns wieder verlassen und wir können uns schmunzelnd im Chaos zurücklehnen.

written by zimbarella

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