Herein!

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Es gibt so Tage, da läuft alles unrund. Da sieht das Haus wie Sau aus, man selbst fühlt sich angeschlagen, unausgeglichen und motivationslos. Wäsche, Spielzeug, Hundesabber zieren das Wohnzimmer und nur mit Mühe bekommt man es hin dieses Szenario zu ignorieren. Und dann klingelt es! Jemand steht vor deiner Tür und du hoffst, dass es die Postfrau oder der Amazon-Logistics-Mensch ist. Schon auf dem Weg zur Tür werden all deine Hoffnungen zerschmettert. Ein Blick durch die semitransparenten Gardinen verrät dir, dass deine Mutter, unangekündigt, vor deiner mit Schlieren bedeckten Tür steht. Zähneknirschend öffnest du Tür und nimmst sie lächelnd in Empfang, schließlich warst du es selbst, die ihr kürzlich noch erzählte, dass sie nie stören würde und immer willkommen sei. Und eigentlich ist das auch so. Meistens. Ähnlich ergeht es uns gerade recht häufig, wenn wir uns vor Kind 1, fast 10 Jahre alt, hinter der elterlichen Tür zur Residenz Familie verstecken wollen. Vor allem dann, wenn es Sturm klingelt, wenn der „Ich hasse euch – SOUND unsere Ohren und unsere Gemüter verletzt, zumindest für einen Moment. Die Pubertät hat unser Haus betreten. Ungefragt, aber nicht ungebeten. Sie gehört zur Familie, gerade. Ihre Übellaunigkeit ertragen wir, ihre Gefühlsausbrüche, die fettigen Haare und ihre Langweile auch. Schließlich ist sie unser Gast. Und ebenso wie meine Mutter wird sie uns wieder verlassen und wir können uns schmunzelnd im Chaos zurücklehnen.

written by zimbarella

Das passiert nur im Advent…

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Gestern war ein merkwürdiger Tag, ein emotionaler Tag. Voller Wut, Hilflosigkeit, Trauer. Mit Momenten in denen ich mich vollkommen aufgelöst habe, aber nur für eine Weile. Ich habe geweint, um diejenigen, die nicht mehr da sind, um diejenigen, die krank sind oder bei denen mein Herz sich mit Sorge füllt. Ich habe um mich und für mich geweint, während Jeff Buckley mit jedem seiner Töne noch mehr Tränen aus mir herauskitzelte. Das passiert nur im Advent…

written by zimbarella

Aufräumausflug ins lokale Paradies

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Am vergangenen Samstag sind wir in den Wald gegangen. Daran ist nichts ungewöhnlich. Ungewöhnlich waren jedoch unsere Begleiter Ed und Spencer. Das hier ist Ed 🙂

Für eine gute Stunde haben wir ihr Inneres gefüllt, mit all den Hinterlassenschaften, die das Oberhaupt der Evolutionskette im Wald verliert, verschwinden lässt und auf den Boden schmeißt. Die Kinder hatten einen Mordsspaß und so wurde es auch für uns ein toller Spaziergang mit Nachhall. Wir lieben den Wald, also kümmern wir uns um ihn. Wir lieben unsere Kinder und möchten sie darin bestärken bewusst zu leben. Ihnen vermitteln, dass es wichtig ist, aufmerksam durchs Leben zu gehen und behutsam mit all den wunderbaren Geschenken unserer Erde umzugehen. Und dass es wichtig ist, niemals damit aufzuhören.

#cleanyourlocalparadise #theplanterz

written by zimbarella

Fuckability und andere Wertschätzung

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Ich bin 36 Jahre alt und habe mich bisher eher wenig mit meiner sexuellen Attraktivität für Männer auseinandergesetzt. Ich habe natürlich schon darüber nachgedacht, ob man mich anziehend findet. Warum hat mich meine Fuckability nicht interessiert und warum bringt mich dieser Ausdruck gerade jetzt dazu, etwas darüber zu schreiben? Ist das Attribut fuckable nicht eigentlich nur eine weitere Skalierung im ewigen Vergleichsranking der feminen Welt? Schön genug, schlank genug, fit genug, gut genug um gerne flach gelegt zu werden? Und nach dem GUT genug folgen die Superlative… Ich bin es leid beurteilt zu werden, komisch, dass es mir noch nicht selber in den Sinn gekommen ist meine sexuelle Attraktivität und die anderer Frauen aus Männersicht zu durchleuchten und zu bewerten. Darin sind Frauen schließlich meisterhaft gut. Sie urteilen, vergleichen, kritisieren und das am härtesten an und über sich selbst. Das Wort Selbstzweifel kann unmöglich einen männlichen Artikel haben – Der Selbstzweifel. Obwohl, im Plural sind es dann DIE Selbstzweifel, also irgendwie dann feminin:) und dadurch wieder passend. Wenn Frau zweifelt, dann selten im Singular… Ich schweife ab… Worauf ich hinaus möchte, die Fuckability ist kein neuer Indikator, der den Zustand der Frau beschreibt, er hat nur einen pornöseren Klang bekommen und irgendwie ist sexuelle Attraktivität auch eine Form der Wertschätzung, wenn wir dabei eine allgemeine Fickbarkeitsskala, deren normative Grundlage wahrscheinlich irgendwelcher Frauenzeitschriften entsprungen ist, ignorieren und uns selbst als fantastic fuckabale betrachten. Und Wertschätzung ist doch etwas GUTES, vor allem die eigene. Denn nur wer sich annimmt und gut findet, auch wenn gerade die Akzeptanz des eigenen Körpers bei anderen für Irritation sorgt, der kann ein „GEFÄLLT MIR “ von anderen annehmen.

#embrace

written by zimbarella

Wenn der Wahnsinn packt

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Heute war großes Packen im Hause Z. Obwohl das Adjektiv groß eher irreführend ist. Wenn vier Personen, vier Fahrräder und eine deutsche Dogge verreisen, behilft man sich mit Reduktion. Was braucht man wirklich? Mit dieser schweren Frage sahen sich heute Kind 1 und Kind 2 konfrontiert, als sie ihren Spiele/Entertainment/Urlaubs-Rucksack bestückten. „Bist du dir sicher, dass das Krokodil mit möchte? Vielleicht kannst du auf die Handschellen verzichten? Ich denke nicht, dass die Murmelbahn da rein passt…“ Schließlich konnte alles Notwendige verstaut werden. Jetzt steht morgen nur noch eine Runde Innenraum-Tetris an, bevor uns Rufus Beck mit in den Ligusterweg nimmt und wir auf Harry, Ron und Hermine treffen.

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Chaos hoch fünf

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Wir haben Zuwachs bekommen! Ein niedliches 9kg Baby zog vor mehr als einem Jahr bei uns ein. Es entwickelte sich prächtig und ist nun 89 cm hoch, ohne Kopf, 70 kg schwer und nimmt ein Dreiersofa, wie selbstverständlich, ein. HERR CARUSO macht uns komplett. Er ist ein Doggenrüde, ein Riese, der sich für ein Reh hält.

 

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Ein Neuanfang oder ein Wiedereinstieg? Kein Ich 2.0!

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Diese Frage kam gerade in mir auf, als ich mir überlegte, dass ich gerne wieder schreiben möchte. Ich war schon fast so weit, den bestehenden Blog zu löschen, mich neu zu benennen und neu zu definieren. Allerdings war ich nicht hartnäckig genug, um herauszufinden wie ich mich umbenenne, die Beiträge aber behalte. So bleibe ich also nun rosarotundtaubenblau.  Ich hätte sowieso nicht gewusst, wie ich mich neu erfunden hätte. Another Blog? Das wäre zu wenig Identität. Ich stecke in jedem dieser Worte. Ich brauche keine 2.0 Version von mir oder meinen Beiträgen.  Mein Ich ist im Fluss, es verändert sich beständig ohne sich zu verlieren.

 

written by zimbarella

Hannibal im Wohnzimmer?

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Eines direkt zu Beginn- ich liebe meine Kinder, auch wenn ich sie gelegentlich humorvoll als Schädlinge bezeichne, natürlich nicht im Dialog mit ihnen.

Ich bin auch zufrieden mit mir als Mama. Echt! Meistens, okay, häufig. Manchmal;)

Heute jedoch nicht! Das einfache Verneinen der Frage des großen Schädlings nach ein wenig Amüsement bei YouTube zauberte Endzeitstimmung ins heimische Wohnzimmer. Sie eskalierte, randalierte, provozierte, vibrierte und malträtierte. Das hat wahrhaftig für eine kurze Schockstarre bei mir gesorgt. Wie ein hypnotisiertes Kaninchen betrachtete ich zunächst handlungsunfähig mein wütendes Kind. Ihre Worte schossen wie Pfeile auf mich, ach was, wie ein Schrothagel! Kurz gab ich mich der Hilflosigkeit des Verwundetseins hin. Nur ganz kurz. Aber es lag an mir die Tiefe der Verletzungen zu definieren. Meinte meine Große das wirklich so? Oder wollte sie, Hannibal gleich, die Schlacht gewinnen, aus dem Hinterhalt, den Überraschungsmoment nutzen und das Muttertier mit Schmerz lähmen?

Wohl eher nicht! Für zielgerichtete Kriegsführung ist sie noch nicht groß genug und lässt sich von ihrer Wut überrollen. Also rief ich meine apokalyptischen Reiter zurück noch bevor sie richtig auszogen und entwaffnete meinen Wutmenschen mit einer Umarmung. Wir verließen das Schlachtfeld  und reparierten uns gegenseitig.

written by zimbarella

Neues Wagen

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Wann habt ihr euch eigentlich in letzter Zeit etwas getraut? Etwas getan, was Überwindung gekostet hat? Etwas gemacht, bei dem es im Bauch gekribbelt hat, vor Freude aber auch vor Spannung, weil man nicht wusste wohin es führen würde. Weil man nicht wusste, was das Ausführen dieser Handlung mit einem machen würde. Wer sich traut, wagt das Leben! Wer etwas wagt, lernt sich kennen!

Und eigentlich mag doch niemand sein Inneres mit einem Fremden teilen 😉

written by zimbarella