Ich liebe meine Kinder, meinen Mann, mein Leben! Diese einfache Aussage fühlt sich so richtig an, strotzt nur so vor Zufriedenheit. Dieses warme, weiche Gefühl lässt mich lächeln und fast schon verstohlen kichern. Zumindest jetzt gerade. Ich liege im Bett, der Regen prasselt aufs Dachfenster und die Bettwäsche fühlt sich besonders kuschelig an. Ich bin zu Hause und das meine ich nicht räumlich. In diesem Moment ist alles perfekt!
So ist es natürlich nicht immer.
Eine gelungene Feier braucht, neben netten Gästen und charmanten Gastgebern, leckeren Kuchen und natürlich Geschenke. Viele Geschenke, zumindest wenn man fünf Jahre alt ist. Ein Geschenk drückt doch nichts anderes aus, als die Wertschätzung, die Wichtigkeit des Beschenkten für den Geschenkemacher. Mit zunehmendem Alter freuen wir uns über besonders individuelle oder teure Geschenke. Wir freuen uns darüber, dass uns jemand zugehört hat oder uns so gut kennt und mit seinem Geschenk unseren Geschmack trifft. Wir wollen uns wertvoll fühlen, mit Liebe beschenkt. Wir wollen uns sicher sein, dass wir toll sind und zu den Guten gehören.
So auch die Tochter von Frau Sonne. Und weil man mit fünf Jahren weder die Bemühungen des Zuhörens oder der individuellen Kreativität oder der preislich hohen Ausgabe schätzt, zählt nur eines: die Anzahl der Geschenke;-)
Und wenn dann so viele Geschenke zusammenkommen, dass es problematisch wird sie nachzuhalten, ist für den Fünfjährigen die Welt in Ordnung und der Ehrentag gelungen.
Denn viele Geschenke bedeuten nichts anderes als viel Liebe, zumindest wenn man die Größe einer Parkuhr hat.
Heute war ein stinknormaler Tag und genau diese Tatsache macht ihn zu einem guten Tag! Obwohl eine wertvolle Besonderheit gab es doch – Zeit für schöne, gewöhnliche Dinge.
Ich habe Zeit mit den Kindern verbringen dürfen, ich hatte Zeit mit meinem Mann zusammen zu sitzen, einen Kaffee mit einer Freundin zu trinken und Zeit meine Schwester zu besuchen.
Ich hatte wunderbare Momente, Augenblicke, die meine Seele streichelten und die mich jetzt noch lächeln lassen.
Heute war ein wunderbarer Tag. Wir hatten Besuch von Frau Sonne und deren Tochter. Frau Sonne ist meine ehemalige Nachbarin und Freundin. Sie ist einer der wärmsten Menschen, die ich kenne! Lilli und ihre Tochter kennen sich schon seit dem sie auf der Welt sind. Mit ihrer Körperlänge IST auch ihre Freundschaft gewachsen und obwohl sie erst im Kindergartenalter sind, wissen sie um den Wert ihrer Freundschaft. Erst heute sagte Lilli zu ihrer Kumpanin: „Gut, dass du mich hast, ne?!“ Und diese antwortete mit einem Nicken und zauberte so ein Lächeln auf das Gesicht meinerTochter
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Der heutige Tag ist beinahe zu Ende, der Feierabend eingeläutet und die Leisure Time läuft. Elias war heute Zucker und Lilli hat die Zitronen für die Limonade beigesteuert.
Sie hat ihr rotes Bettlaken mit blauen Kuli Wolken verschönert und als ich ihrem Werk gebührend huldigen wollte, hat sie mich aus ihrem Zimmer verbannt. Wahrscheinlich hab ich die Intention des Künstlers fehlinterpretiert!
Mit ein wenig Abstand und dem nötigen Humor sitze ich nun hier, denke an meine Mäuse und merke, wie sich der rote Luftballon in meinem Bauch füllt.
Lilli ist eine tolle große Schwester. Mit fast fünf Jahren ist sie schon richtig groß und weiß, wie die Welt funktioniert. Noch bevor ihr Bruder geboren wurde, hatte sie schon einen genauen Plan, wie man seinen nächtlichen Hunger stillen könnte.
„Mama, ich kann mich auch sehr gut um das Baby kümmern. Dann musst du nicht immer aufstehen! Wenn Elias schreit, dann gebe ich ihm halt eine Banane.“
Mittlerweile klingt dieser Vorschlag sehr verfüherisch.
Elias ist beinahe fünf Monate alt und wickelt mich täglich mit seinem süßen Lächeln um den Finger. Wie heiße Schokolade umschließt mich diese wohlige Wärme, wenn ich ihn betrachte – meistens.
Nachts wird aus diesem lieblichen Gesicht eine gemeine Fratze, die lautstark schreiend mein Minimum an Schlaf verzehrt. Wie ferngesteuert stehe ich auf, taumel umher und überschlage mich bei dem Versuch ihn rechtzeitig zu erreichen, Schlimmeres zu verhindern, doch es gelingt mir nicht. Hysterisches Schreien unterbricht die Stille der Nacht und nur ein Superheld kann die Situation noch entschärfen. Also schmeiße ich mir allnächtlich meinen Super Mami Bademantel über und stelle den gewohnten Frieden wieder her.
Ich freue mich schon jetzt auf diese eine besondere Nacht, diese Nacht, in welcher meine Superkräfte und die liebliche Stimme meines Sohnes ruhen. Elias, schlaf endlich durch 😉
rosarotundtaubenblau 